Die titulierte Forderung ist ein Mittel zur Schuldeintreibung und stellt einen Sonderfall im Bereich der Forderungen dar. Denn bevor es zu einer titulierten Forderungen kommt, ist ein gerichtliches Mahnverfahren nötig, dass den Schuldner offiziell zur Begleichung der offenstehenden Forderungen verurteilt. Der Prozess, den der Gläubiger durchstehen muss, kann viel Geld und Nerven kosten, ist aber im Umkehrschluss insbesondere bei hohen ausstehenden Forderungsbeträgen lohnenswert.
Auch der Verkauf titulierter Forderungen ist möglich. Bis es zu einer titulierten Forderung kommt, ist in den meisten Fällen ein langwieriges und kostenintensives gerichtliches Mahnverfahren vonnöten. Dafür kann sich das Durchhaltevermögen des Gläubigers besonders auszahlen, da im Erfolgsfall ein dauerhafter Anspruch auf die Forderung besteht. Der besondere Vorteil liegt demzufolge in der sehr langfristig angelegten Verjährungsfrist.
Diese Besonderheit macht den Verkauf von titulierten Forderungen an Factoring Anbieter wiederum attraktiver. Werden die titulierten Forderungen vom Unternehmen an einen Factoring Anbieter verkauft, besteht für den Factor über einen Zeitraum von 30 Jahren die Möglichkeit, die Forderungen beim Schuldner einzuholen. Der Gläubiger hat den Vorteil, dass er sich über den langen Zeitraum nicht mehr mit der titulierten Forderung beschäftigen muss, sondern vom Factoring Anbieter einen angemessenen Betrag erhält. Häufig geht mit dem Verkauf titulierter Forderungen auch eine Erfolgsprovision einher. Auf diese Art und Weise wird sowohl für den Gläubiger als auch für das Factoring Unternehmen ein Anreiz erzielt, auch über einen längeren Zeitraum die Forderungen vom Schuldner einzufordern.